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Im Spiel zweier lettischer Seelenverwandter

in -Letten-Forum- 06.04.2010 20:18
von lette118 | 45 Beiträge | 49 Punkte

Im Spiel zweier lettischer Seelenverwandter
Von Helmut Peters 25. März 2010, 04:00 Uhr

"Riga, Jurmala, Lettland - die Nähe Europas wirkte für viele Russen wie ein Magnet." Mit diesem Satz erinnerte sich der lettische Stargeiger Gidon Kremer in seiner Autobiografie einmal an das alte Ost-West-Denken vor der Perestroika.Als der Eiserne Vorhang dann fiel, waren die lettische Geigerin Baiba Skride und ihr heute dirigierender Landsmann Andris Nelsons noch Kinder.Die Nachbarschaft zu Russland indes haben beide weder vergessen noch verdrängt, weshalb ihr gemeinsamer Auftritt bei den Nordic Concerts in der Laeiszhalle am Montagabend mit Werken der großen russischen Komponisten Igor Strawinsky und Dmitri Schostakowitsch gewiss auch Ausdruck einer Seelenverwandtschaft war.Nelsons hatte für dieses mitreißende Konzert sein neues, seit vorletzter Saison von ihm als Chefdirigent geleitetes City of Birmingham Symphony Orchestra mitgebracht, das lange vor Nelsons Ära bereits einen besonderen Umgang mit russischem Repertoire entwickelt hatte. Hochdramatisch und glanzvoll gerieten sowohl Strawinskys "Feuervogel"-Ballettmusik als auch das ebenso depressive wie geradezu fratzenhaft groteske erste Violinkonzert Schostakowitschs.Niedergeschlagenheit und Sehnen, Aggression und Aufbegehren fanden sich auf kleinstem Raum in Skrides Spiel, und Nelsons dirigierte das zerbrechliche Nocturne in vorgebeugter Haltung, als schleiche er an der Wiege eines schlafenden Säuglings vorüber.

"Riga, Jurmala, Lettland - die Nähe Europas wirkte für viele Russen wie ein Magnet." Mit diesem Satz erinnerte sich der lettische Stargeiger Gidon Kremer in seiner Autobiografie einmal an das alte Ost-West-Denken vor der Perestroika. Als der Eiserne Vorhang dann fiel, waren die lettische Geigerin Baiba Skride und ihr heute dirigierender Landsmann Andris Nelsons noch Kinder. Die Nachbarschaft zu Russland indes haben beide weder vergessen noch verdrängt, weshalb ihr gemeinsamer Auftritt bei den Nordic Concerts in der Laeiszhalle am Montagabend mit Werken der großen russischen Komponisten Igor Strawinsky und Dmitri Schostakowitsch gewiss auch Ausdruck einer Seelenverwandtschaft war.
Nelsons hatte für dieses mitreißende Konzert sein neues, seit vorletzter Saison von ihm als Chefdirigent geleitetes City of Birmingham Symphony Orchestra mitgebracht, das lange vor Nelsons Ära bereits einen besonderen Umgang mit russischem Repertoire entwickelt hatte. Hochdramatisch und glanzvoll gerieten sowohl Strawinskys "Feuervogel"-Ballettmusik als auch das ebenso depressive wie geradezu fratzenhaft groteske erste Violinkonzert Schostakowitschs.

Niedergeschlagenheit und Sehnen, Aggression und Aufbegehren fanden sich auf kleinstem Raum in Skrides Spiel, und Nelsons dirigierte das zerbrechliche Nocturne in vorgebeugter Haltung, als schleiche er an der Wiege eines schlafenden Säuglings vorüber. Großartig agierten Pauke und Xylofon bei der Themenvorstellung der Burlesque, die zunächst alles brutal übertönte und der Violine keine Chance ließ. Alles wirkte ausgewogen bei diesem britischen Spitzenorchester, selbst wenn das berühmte Passacaglia-Thema nur von den Bläsern, vor allem vier markigen Hörnern, vorgestellt wurde und die Streicher überraschend schwiegen. hpe

http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/...verwandter.html

zuletzt bearbeitet 06.04.2010 20:19 | nach oben springen

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