MOSKAU, 18. März (RIA Novosti). Das russische Außenministerium rechnet mit einer unparteiischen Einschätzung des Marsches der lettischen SS-Veteranen vom Dienstag in Riga durch die internationalen Organisationen.
„Wir hoffen, dass die einflussreichen internationalen Organisationen wie die OSZE, der Europarat und die EU-Leitung, die ihr Festhalten am Kampf gegen Neofaschismus, Fremdenhass und Rassismus bekunden, nicht abseits stehen und dem jedes Jahr in Riga stattfindenden Marsch endlich eine unvoreingenommene Einschätzung geben werden“, sagte der amtliche Sprecher des russischen Außenministeriums, Andrej Nesterenko, am Donnerstag bei einem kurzen Pressegespräch.
Dieser Marsch „kann nicht anders als Verspotten des Andenkens an die vielen Millionen von Zivilbürgern geschätzt werden, die in den faschistischen KZ-Höhlen gemartert und lebendig verbrannt worden sowie auf den Schlachtfeldern für die Befreiung der Völker Europas gefallen sind“.
An dem Umzug anlässlich des Gründungstages der lettischen Legion Waffen SS hatten rund 1000 Personen teilgenommen. Von der Polizei abgeschirmt, zogen die SS-Veteranen und ihre Sympathisanten durch die Stadt und legten am Freiheits-Denkmal im Stadtzentrum Blumen nieder. Ihre Gegner, Mitglieder antifaschistischer Organisationen, hatten sich zuvor in der Nähe des Freiheits-Denkmals versammelt. Nach Polizeiangaben wurden sechs Teilnehmer der Gegendemonstration festgenommen.
Wie der lettische Präsident Valdis Zatlers im März 2008 geäußert hatte, hält er die lettischen SS-Leute nicht für Nazis.
Viele der ehemaligen lettischen SS-Legionäre waren im Zweiten Weltkrieg an den Massenermordungen von Juden und Angehörigen anderer Nationalitäten in Lettland und Weißrussland beteiligt.
http://de.rian.ru/society/20100318/125536043.html