Baltenrepublik hat zuvor jahrelang über seine Verhältnisse gelebt
So wie früher solle es in Lettland, das jahrelang über seine Verhältnisse gelebt hätte, selbst im Kleinen nicht weitergehen – diese Botschaft verkünde der 38 Jahre junge Premier Valdis Dombrovskis, seit er Mitte März 2009 nach dem Sturz der Vorgängerregierung ins Amt gekommen sei. Zusammen mit Finanzminister Einars Repse habe Dombrovskis seitdem in dem 2,2 Millionen Einwohner kleinen Land das rigoroseste Sparprogramm Europas durchgesetzt, berichtete die WELT ONLINE am 04.04.2010:
Das Duo Dombrovskis-Einars habe Regierungsabteilungen zusammengelegt und Tausende Staatsdiener entlassen. Es habe die Gehälter von Polizisten, Lehrern und anderen Beamten um knapp ein Fünftel gekürzt. Die Regierung habe Krankenhäuser und Landschulen geschlossen, Renten und Kindergeld gekürzt. Einkommen-, Grundsteuer und andere Abgaben seien erhöht worden. Zusammen entsprächen diese Maßnahmen des Sparpakets zehn Prozent der lettischen Wirtschaftsleistung.
Der Kurs sei umso bemerkenswerter, weil Lettland derzeit eine beispiellose, noch nicht beendete Rezession erlebe. Allein im vergangenen Jahr sei das Bruttoinlandsprodukt um fast 23 Prozent geschrumpft. Für 2010 sage der Internationale Währungsfonds ein nochmaliges Schrumpfen der Wirtschaft um vier Prozent voraus.
Dass Lettland nicht längst den Staatsbankrott habe ausrufen müssen, verdanke es der Unterstützung aus Brüssel, Washington und den nordischen Ländern – mit 7,5 Milliarden Euro hielten sie das Land über Wasser, zunächst bis 2011; eine Hilfe, die 40 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung Lettlands entspreche.
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